Mysteriöse Monster aus dem Meer
Das Buch stand schon länger auf meiner Amazon-Wunschliste, als ich es bei Jokers auf dem Remittenden-Tisch erwischt habe: Und der Kauf hat sich gelohnt. Ich bin kein Fan (mehr) von Fantasy, Abenteuer, Action, aber Pinol vereint zwei Faktoren auf ganz ungewöhnliche Weise: surreale Ereignisse und Sprachgewalt. Er ist ein guter Erzähler, er kann schreiben, er bietet schöne, klare Einblicke in das Innenleben des Protagonisten – während dieser praktisch einen Horrofilm durchlebt. Er findet sich auf einer winzigen, von der Welt komplett abgeschnittenen Insel, auf der er für ein Jahr im Leuchtturm wohnen und das Wetter beobachten soll. Doch schon in der ersten Nacht wird er von monsterartigen, menschenähnlichen Kreaturen angegriffen, die ihn fressen wollen.
Ich stürze mich hinein in dieses Buch, das so beklemmend gut geschrieben ist – und eine so aberwitzige Geschichte erzählt. Während mir manchmal vorkommt, dass einfach alles schon da war, ist diese Art von Schreibstil neu für mich – und ich finde sie daher umso besser. Gemeinsam mit dem vorherigen Leuchtturmwärter kämpft der Hauptdarsteller Nacht für Nacht gegen die Monster – und fragt sich dabei immer mehr, ob sie ihm nicht vielleicht ähnlicher sind, als er zu Beginn gedacht hat. Was also ist menschlich, was nicht? Und wer beurteilt das? Im Rausch der Stille ist ein wunderbar wildes, originelles, spannendes Buch, sehr gelungen.
Lieblingszitat: Ich hätte nie gedacht, dass die Hölle etwas so Einfaches wie eine Uhr ohne Zeiger sein könnte.
Christoph schrieb am 14. Februar 2009 @ 12:34
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Inhaltlich und stilistisch hats mich sehr an die großen Abenteuerromane des 18. und 19. Jahrhunderts erinnert.