Von einer Liebe zwischen Heimat und Fremde
Uschman stammt aus dem Iran und hat sich in New York einen gut gehenden Teppichhandel aufgebaut. Sehnsüchtig wartet er auf seine Frau Farak, die wegen Uschmans kranker Mutter in Tabris geblieben ist. Doch nach drei einsamen Jahren wird ihm langsam klar, dass Farak nicht kommen wird. Aus der Verzweiflung, in die er fällt, reißt ihn die Begegnung mit der jungen, hübschen Studentin Stella. Er ist fassungslos darüber, dass sie sich für ihn interessiert – denn die beiden stammen aus zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Meg Mullins entspinnt eine wunderschöne, kleine Liebesgeschichte zwischen einem naiven, unerfahrenen Mädchen und einem einsamen, enttäuschten Mann. Zart und behutsam hüllt sie die beiden in einen Schutzmantel, lässt aber auch die Bitterkeit und Fremdheit, die mit Intimität einhergeht, nicht unerwähnt. Das gibt ihren Figuren viel Glaubwürdigkeit und macht die Geschichte realistisch. Uschman lebt in der Fremde und ist ein Zerrissener, Stella hat ihre eigenen Sorgen und urteilt vorschnell. Vom Topscore der 5 Punkte hält mich nur das Ende ab, mit dem ich leider sehr unzufrieden bin. Das ist aber mal wieder extrem subjektiv – alles in allem ist dieses Buch gut geschrieben, sehr einfühlsam, sehr lesenswert.
Eine kleine, an vielen Stellen vorhersehbare Geschichte. Aber gleichzeitig ganz gut durchzuschmökern. Bis zum Ende bin ich noch nicht gekommen, bin nach Deinem Kommentar schon ganz gespannt!