Was steht heute auf der literarischen Speisekarte?
Was liest du gerade? Schmeckt’s oder ist es eher zäh? Kannst du das Buch empfehlen oder sollte man es lieber in der Buchhandlung liegen lassen?
Spuck’s aus und berichte hier!
Was steht heute auf der literarischen Speisekarte?
Was liest du gerade? Schmeckt’s oder ist es eher zäh? Kannst du das Buch empfehlen oder sollte man es lieber in der Buchhandlung liegen lassen?
Spuck’s aus und berichte hier!
Ich habe eben angefangen mit Daniel Defoes „Das Leben und die seltsamen Abenteuer des Robinson Crusoe, einem Seemann aus York, der achtundzwanzig Jahre allein auf einer unbewohnten Insel vor der Küste Amerikas, nahe der Küste des Orinoko-Stromes, verbrachte, wohin er als Überlebender eines Schiffbruchs verschlagen worden war. Mit einem Bericht, wie er schließlich auf ebenso außergewöhnliche Weise durch Piraten befreit wurde. Geschrieben von ihm selbst.“
Die gekürzte Kinderausgabe davon haben mir meine Eltern Anfang der 90er in den Weihnachtsferien vorgelesen, als ich mit Scharlach im Bett lag. Ich hab das Buch damals geliebt und jetzt, wo ich gerade auf Seite 11 angekommen bin, muss ich sagen, dass das wohl das beste Buch ist, das jemals geschrieben wurde. Im Ernst! Das ist von 1719 und immer noch aktuell, treffend und klug.
Ich lese gerade zwei Bücher parallel. Parallel lese ich meistens. Diesmal sind es „The Buddha of Suburbia“ von Hanif Kureishi und „Le coeur cousu“ von Carole Martinez. Mir gefallen soweit beide sehr gut, abschließendes Urteil habe ich mir aber noch keines gebildet. Trotzdem, die Kategorien „Do not touch!“ bis „Schlimmer geht’s immer“ kann ich aus meiner Sicht schon mal für beide ausschließen.
Wirklich toller Blog übrigens, Mareike. Absolut stilsicher und sehr unterhaltsam zu lesen!
So, lieber Christoph, ging es mir damals mit Tristram Shandy. Ist von 1759, man merkt es aber nicht. Groß-ar-tig. Aber ich wollte ja gar nichts über meinen all time favourite schreiben, sondern über den neuen Larson in meinem Leben (diesmal mit einem „s“): Reif Larson. „Die Karte meiner Träume“. Ist noch nicht erschienen, kommt aber bald. Ein setzerisches Meisterwerk und dazu eine tolle Geschichte. Ein Schmökerbuch, im wahrsten Sinne. Falls ihr es in einer Buchhandlung seht: schaut mal rein, lasst euch begeistern, und dann tragt es mit nach Hause. Lohnt sich!
„Die Dämonen“ von Dostojewski. Ich bin ja einiges gewohnt von den Russen und ertrage auch vieles. Aber das in diesem Buch quasi die ersten 500 Seiten (von 900) aus Geplänkel und gesellschaftlichem Getue bestehen, bevor es zur Handlung kommt, hat mich doch sehr enttäuscht.
Ich bin jetzt fast bei Seite 800 und jetzt ist es spannend. Vermutlich kommen die meisten Leute nicht so weit und ich kann es ihnen nicht verdenken!
Macht und Rebel von Faldbakken. nichts für die UBahn, denn dort zu lachen wird mitunter als verdächtig angesehen.
Ich hab gerade „Der 50/50-Killer“ von Steve Mosby gelesen. Hier läuft nichts nach dem üblichen Schema. Der ermittelnde Kommissar verliebt sich nicht in die Gerichtsmedizinerin und auch auf andere, unwichtige Nebenhandlungen bzw. Informationen verzichtet der Autor dankenswerterweise. Man erfährt nicht mal, in welcher Stadt man sich befindet. Stattdessen erzählt der Autor lieber aus verschiedenen Perspektiven von einem Killer, dessen Opfer Liebespaare sind, die er eine Nacht lang quält und foltert. Ein Partner muss sterben, der andere überlebt – wenn er den anderen verrät.
Das Buch lag schon länger bei mir rum und irgendwie hab ich es immer links liegen lassen. Als ich dann endlich angefangen habe, es zu lesen, hab ich es dafür in kürzester Zeit durchgeackert. Es ist spannend und doch irgendwie nüchtern geschrieben. Vier von fünf Punkten.
Ich habe gerade zwei Bücher bestellt und bin schon sehr gespannt:
x) Kommunikationstheorien von Roland Burkart
x) Werbung von Günter Schweiger
Mareike, Dein Blog ist wirklich mehr als gelungen! Gratulation!
Ich verspeise gerade Deutschstunde von Siegfried Lenz und genieße die sprachliche Qualität und den heimatlichen Flair
Heute las ich Lipshitz aus und fischte ‚Alabama Song‘ von Gilles Leroy aus dem Postkasten..
Lipshitz las sich so weg, wird aber auch schnell in den Untiefen des Vergessens verschwinden – keinerlei Aussageabsicht erkennbar, folglich wenig zum Sympathisieren. Alabama Song ist etwas stockender geschrieben, dafür hoffe ich auf Inhalt.
Eigentlich warte ich jedoch auf ‚Alle, alle lieben dich‘ – und bin darum bemüht ‚Die Einsamkeit der Primzahlen‘ und ‚Die Frequenzen‘ zu erwerben. Man wünsche mir Glück!
Das Unterfangen war von Erfolg gekrönt – die Primzahlen liegen lesebereit auf dem Schreibtisch und ‚Die Frequenzen‘ müssten sich auch bald aus den Fängen der Post befreien.
Aber nun mal zum erwarteten O’Nan. Ich scheine gewusst zu haben, warum ich das Buch haben wollte – bis zur jetztigen Seite 250 bin ich noch freudiger Erwartung ob des Rests. Ist lange her, dass ich ein Buch mal nicht weglegen wollte (‚Och noch ein Kapitel‘ usw. – das zog sich bis heute früh um 3).
Sein Schreibstil ist nicht Metaphern-überladen, die Geschichte an sich (Familie vermisst älteste Tochter und organisiert Suche) wird dem Leser nicht zu mitleidig ans Bein gebunden. Irgendwie besteht auch nach wie vor eine Spannung..
Bis jetzt würde ich es bedenkenlos empfehlen : )
Ist nicht dein Ernst? Ich fand’s eher schlecht. Nicht mal wirklich schlecht geschrieben, es las sich auch gut runter. Aber es blieb irgendwie belanglos.
Ich bin gespannt, wie du das Ende findest! Alle, alle lieben dich liegt ja auch auf meiner Wunschliste herum. Und Die Einsamkeit der Primzahlen wird mit Sicherheit auch deinen kritischen Gaumen erfreuen!
Ich schicke dir mein Exemplar, wenn meine Mama es aus hat. Dafür solltest du kein Geld ausgeben!
Da hab ich natüerlich nix dagegen! ;o)
Derzeit: „Das Zentrum“ von Saramago
Nach „Die Stadt der Blinden“ waren die Erwartungen hoch. Ein gutes Buch in das man sich erst einlesen muss wegen des Schreibstils (keine Anführungszeichen, wechselnde Sprecher werden einfach mit Kommata getrennt, ellenlange Sätze).
Bisher gefällt es mir sehr gut, es ist anspruchsvoll, gesellschaftskritisch, traurig und manchmal unheimlich schön. Ich bin gespannt auf das letzte Drittel und damit auch den Schluss.