Es brennt, es brennt – ein Buch!
Sam Pulsifer hat im Alter von 18 Jahren unabsichtlich das Haus von Emily Dickinson niedergebrannt – und zwei Menschen dabei umgebracht. 10 Jahre verbringt er dafür im Gefängnis. Als er entlassen wird, geht er aufs College, heiratet, findet einen Job und bekommt zwei Kinder. Aber so ganz lässt ihn das, was er getan hat, freilich nicht los. Es verfolgt ihn – in personifizierter Form sozusagen. Denn natürlich gibt es jemanden, der sich rächen will. Und dann brennen noch ein paar Schriftstellerhäuser. So weit zum Inhalt (Klappentext-beschreibung, wie immer, ich verrate nicht mehr). Kommen wir jetzt dazu, warum dieses Buch so schlecht ist.
Zum einen ist der Titel schon mal das Originellste am ganzen Roman. Als „unglaublich lustig“ wird dieses Buch beschrieben. Dass ich nicht lache! Gut, der Idee an sich – dass jemand unbeabsichtigt das berühmteste Haus der Gegend abfackelt – kann ich durchaus etwas abgewinnen. Aber selten habe ich etwas Öderes gelesen. Auf diesen Seiten gibt es genau null Spannung. Wieder einmal erfährt man vom U4-Text alles, was man wissen muss – in diesem Fall ist der Klappentext sogar noch besser geschrieben als das Buch selbst. Ich bin keine Minute lang gefesselt. Die Umsetzung dieser grandiosen Idee ist absolut lahmarschig. Ich muss mich immer wieder aufs Neue zum Weiterlesen zwingen. Sam Pulsifer ist unsagbar dumm und unsympathisch. Nicht einmal seine Eltern können ihn leiden. Er setzt eben auch alles daran, sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen gründlich zu ruinieren. Was witzig sein könnte. Aber die Dialoge lassen Humor und Schlagfertigkeit vermissen, die Ereignisse folgen einer allzu vorhersehbaren Spur, die Charaktere bleiben flach und hohl.
Ganz am Ende wartet der Autor mit einer originellen Wendung auf, die ihn noch mal aus dem Sumpf rausreißt. Allerdings auch nur bis zu den Schultern. Tragisch ist, dass Brock Clarke angeblich kreatives Schreiben unterrichtet. Hoffentlich nur an der Volkshochschule.