So überflüssig wie ein Loch im Kopf
Charlotte lebt im Dänemark des Jahres 1898 und verdient ihren Lebensunterhalt mehr schlecht als recht als Teilzeithure. Ihre Brötchen muss sie mit der gefräßigen, vulgären, permanent furzenden Fru Schleswig teilen, die ihr nicht von der Seite weicht, seit Charlotte mit 16 Jahren aus dem Waisenhaus geflüchtet ist. Die beiden bekommen die Chance, bei Fru Krak als Putzfrauen zu arbeiten, und Charlotte plant bereits, Fru Kraks Besitz nach und nach zu Geld zu machen. Doch daraus wird nichts, denn im Keller stößt sie auf eine Zeitmaschine – und wird gegen ihren Willen ins moderne London transportiert. Dort begegnet sie dem verschwundenen Professor Krak und ihrer großen Liebe. Eigentlich will Charlotte ja wieder zurück nach hause – aber das ist alles andere als einfach.
My little dirty book of stolen time ist ein völlig abgedrehtes Buch mit einer hysterischen Protagonistin, die praktisch nur mit Ausrufezeichen kommuniziert: „I am not ready for death, you most cruel of bastards! I insist! Fie upon you, celestial torturer, I cannot & I will not die!“ Ja, alle „unds“ sind durch & ersetzt, welchen Sinn auch immer das haben soll außer jenen, den Lesefluss zu stören und es den Augen zu erschweren, den Sätzen zu folgen. Was den Inhalt betrifft, so sind die Ereignisse arg an den Haaren herbeigezogen. Nichts gegen Sci-Fi, aber Zeitmaschinen, die man so mir nichts, dir nichts bauen kann, Reisen ins „Great Beyond“, bei denen man durch den Äther schwimmt und hungrig ankommt, sowie Affen, die von ihren Zeitreisen Souvenirs mitbringen – das ist einfach zu viel des Guten. Dazu kommt die extrem pathetische Sprache, und ich frage mich: Wer veröffentlicht so etwas und warum? Und wieso in aller Welt habe ich auf die Empfehlung gehört, diesen Schrott zu lesen? Zum Glück habe ich das Buch billig über ebay bekommen. Fazit: Der Humor dieses wirren und unglaubwürdigen Romans geht an mir völlig verloren, einzig wegen der fetten, unausstehlichen, hässlichen Fru Schleswig gibt es einen halbherzigen Punkt.